INTRODUCTION
Dieses Gebiet wird seit 350 Jahren von russischen Altgläubigen bewohnt – orthodoxen Christen, die als Religionsflüchtlinge aus Russland hierherkamen. Heute überrascht das Gebiet mit seinen authentischen Bräuchen und lebendigen Traditionen. Eine der wichtigsten Traditionen ist das Teetrinken. Der traditionelle Samowar, ein Vorläufer des modernen Wasserkochers, wird zum Aufbrühen, Kochen und Servieren von Tee verwendet. Die Teerituale brauchen Zeit, deshalb lehnen sich die Menschen zurück, genießen die Gesellschaft und unterhalten sich. Die Zubereitung von Tee mit dem Samowar ist ein gesellschaftliches Ereignis. Die Gastgeberin, Herling Mesi, zog aus Estlands Hauptstadt Tallinn in diese abgelegene Gegend am Ufer des Peipussees. Sie war von Anfang an begeistert von der Lebensweise der Einheimischen, lernte viel über das Alltagsleben der Altgläubigen und gibt ihr Wissen nun mit Begeisterung an ihre Gäste weiter.
Im Laufe der Zeit hat sie mehr als 100 Samoware gesammelt, die in einem besonderen Gebäude – dem Samowarhaus – ausgestellt werden.
Die Familie Mesi bietet Besuchern die Möglichkeit, den Alltag der russischen Altgläubigen vor Ort kennenzulernen. Im Workshop erfahren die Gäste mehr über die Geschichte des Teetrinkens, die Funktionsweise des Samowars, die Größen und Formen der Geräte und können ein ganz besonderes Getränk – den Iwan-Tee aus Weidenröschen – genießen. Außerdem lernen die Besucher, wie man den traditionellen Lebkuchen, der zum Tee gereicht wird, verzieren kann. Der Workshop wurde mit dem Öko-Gütesiegel EHE (Echtes und interessantes Estland) für die Erhaltung authentischer Traditionen, Fertigkeiten und Milieus ausgezeichnet.